Bora
Die Bucht von Bakar wirkt an einem sonnigen Tag wie ein sicherer Hafen. Es ist schwer vorstellbar, dass ihre nahezu spiegelglatte Oberfläche wild werden kann. Aber befinden Sie sich an einem stürmischen Tag in Bakar und Sie werden die wahre Kraft der Natur kennenlernen. Bora ist der Name für einen unberechenbaren Wind, der typisch für die östliche Adriaküste ist. Man erzählt viel über sie. Sie ist plötzlich, schnell und stößt in Böen aus. Ein Sprichwort besagt, dass sie in Senj geboren wird, in Bakar heiratet und in Triest stirbt. Es ist bekannt, wo es am verrücktesten ist – auf der Hochzeit! Ein Aufenthalt am Ufer von Bakar während der Bora ist fast unerträglich. Eine ungewöhnliche Erfahrung ist es auch, wenn Sie von der Bora in den Schutz der Gassen der Altstadt überrascht werden. Wenn Sie sie hören, wie sie sich senkt und zuschlägt, stellen Sie sich an eine Wand, damit sie Sie nicht umwirft. Bora ist wirklich wie eine Figur aus Volksmärchen.
Magische Sonnenaufgänge
Viele Küstenorte können sich mit romantischen Sonnenuntergängen rühmen, aber nur wenige haben so magische Sonnenaufgänge wie Bakar. Versteckt vor neugierigen Blicken in seiner geschützten Bucht hat diese steinerne Stadt manchmal die Gelegenheit, in einem prächtigen Morgenrot zu schwelgen, das von einer Rhapsodie der Farben durchdrungen ist – von leuchtendem Rot bis Lila. In diesen besonderen Momenten, die nur wenige Minuten dauern, entzündet die aufgehende Sonne den Himmel mit ihren leuchtenden Farben. Sie spiegeln sich dann in der Bucht von Bakar wider und erhellen die noch schlafende Stadt. Dieses Naturphänomen tritt nicht oft auf, daher werden Sie sich sicher lange daran erinnern, wenn Sie das Glück haben, es mitzuerleben.
Der See, der entsteht und verschwindet
Im Hinterland von Bakar verbirgt sich das natürliche Phänomen ponikve: ein Karstsee, der entsteht und verschwindet. In trockenen Zeiten können Sie nur die schöne Natur sehen – Wiesen und Wälder in einer großen Vertiefung. Aber das Karstgelände birgt Wasserquellen. Wenn es zu regnen beginnt, dringt das Wasser ein und es tauchen mehrere Quellen im Wald auf. Es entstehen eisige Bäche, die anschwellen, bis der See das Tal füllt und die Baumkronen bedeckt. Wenn Sie uns nicht glauben, fahren Sie nach einem längeren Regenzeitraum die Straße Richtung dem Ort Ponikve entlang und lassen Sie sich von den Baumkronen überraschen, die aus dem Wasser ragen!
“Woher kommt so viel Wasser? Wo verschwindet und bricht es ein?”, fragte sich vor mehr als hundert Jahren Dragutin Hirc, ein berühmter Naturforscher und Pionier des kroatischen Bergsteigens. Einige Jahre lang war er acuh Lehrer an der Volksschule von Bakar. Viele seiner Forschungen stammen aus der Zeit, als er in Bakar war und jede freie Minute für Ausflüge entlang der Küste und in Gorski Kotar nutzte. Seine botanischen Forschungen führten zu einer Reihe von Entdeckungen, weshalb einige Arten von Weichtieren und Pflanzen nach ihm benannt sind. Darunter ist auch die Hirc-Rose, die gerade in der Umgebung von Bakar gefunden wurde.
Andrija Mohorovičić
Angesichts solcher Wetterbedingungen ist es kein Wunder, dass einige der ersten meteorologischen Untersuchungen in Kroatien mit Bakar verbunden sind. Dafür verantwortlich ist Andrija Mohorovičić, ein Gigant der kroatischen Wissenschaft, der einige Jahre seiner Jugend als Professor an der Seefahrtschule in Bakar verbracht hat. Er interessierte sich für die Bewegung von Wolken und begann, ihre Bewegungen zu studieren. Er richtete sogar eine meteorologische Station im Innenhof der Schule ein, die sich damals an der Stelle des Hotels “Jadran” befand. Andrija Mohorovičić wird als Vater der modernen Seismologie in Erinnerung bleiben, aber seine Forschungsanfänge sind mit der Meteorologie und Bakar verbunden, dessen Wolken er mit den Worten beschreibt: “Sehr feine faserige Struktur, ähnlich einzelnen Fäden oder Strängen weißer Seide. Diese Fäden sind mal parallel, mal gewunden oder miteinander verflochten oder der Himmel ist mit einer Art Milchschleier bedeckt.”
Der blinde Wasserträger
An der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert prägte eine faszinierende Persönlichkeit das Alltagsleben in Bakar – der blinde Wasserträger Ivan Čop. Seit seiner Kindheit blind, gelang es Ivan dennoch, jeden Stein des alten Stadtgebiets und der Umgebung kennenzulernen. Sein Leben verbrachte er damit, die reichen Bewohner Bakars mit Wasser zu versorgen. Wir haben die emotionale Geschichte des blinden Ivan in ein Bilderbuch verwandelt, das Sie auf seinen Spuren auf eine Entdeckungsreise durch die Altstadt führen wird. Sie können das Bilderbuch hier durchblättern und anhören – verfügbar ist es auf Kroatisch und Englisch. Besuchen Sie in Bakar die Orte, die im Bilderbuch vorgestellt werden, und lesen oder hören Sie an jedem Ort die Geschichte. Texte und Illustrationen stammen von Schülern der Grundschulen Bakar und Hreljin.